Ein außergewöhnlicher Fall von Vandalismus hielt die Polizei in Hamburg tagelang auf Trab. Der mutmaßliche Täter, Firas A. (31), soll in den westlichen Stadtteilen Hamburgs eine Spur der Verwüstung hinterlassen haben. Die Polizei wirft ihm vor, insgesamt 245 Autoscheiben zerstört und dabei einen Schaden von über 250.000 Euro verursacht zu haben.
In der Nacht zum Freitag wurde Firas A. von Fahndern auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Die Beamten brachten ihn vor den Haftrichter, doch überraschenderweise wurde er wieder freigelassen, da keine Fluchtgefahr bestand.
Die Serie der Zerstörungen hatte am 3. Mai begonnen und vor allem die westlichen Stadtteile Hamburgs betroffen. In Stadtteilen wie Sülldorf, Iserbrook, Osdorf, Groß Flottbek, Bahrenfeld und Stellingen gingen teilweise über 20 Windschutzscheiben in einer einzigen Nacht zu Bruch. Doch dann erfolgte um 1:15 Uhr in der Nacht zum Freitag die Festnahme. Firas A. hatte gerade neun Scheiben zertrümmert, als die Fahnder zuschlugen.
Der Polizeisprecher Sören Zimbal berichtete: “Bei der anschließenden Durchsuchung wurden ein Hammer als mutmaßliches Tatwerkzeug sowie eine verbotene Multifunktionswaffe – eine Kombination aus Schlagring und Messer – sichergestellt.”
Informationen zufolge hatten die Beamten dem Verdächtigen nur wenige Tage vor Beginn der Serie seinen Autoschlüssel abgenommen, da er ohne Führerschein gefahren war. Dies könnte seine Wut ausgelöst haben, so BILD.
Nach seiner Freilassung wurde Firas A. von BILD mit den Vorwürfen konfrontiert. Der führerscheinlose Syrer bestritt alles, setzte sich dann jedoch hinter das Steuer eines gelben Citroen C2 eines Lieferdienstes und fuhr zusammen mit einem Beifahrer davon.
Die Flucht währte jedoch nicht lange: Im Elbe-Einkaufszentrum wurde der Wagen von Polizisten entdeckt. Als Firas A. weiterfahren wollte, rasten drei Streifenwagen heran und blockierten die Weiterfahrt. Die Beamten umstellten das Auto, legten Firas A. Handschellen an und brachten ihn zur Polizeiwache in Osdorf. Dort fand man angeblich gefälschte 20-Euro-Scheine und ein Messer bei ihm. Außerdem war sein Wagen nicht versichert.
Dennoch mussten die Beamten den 31-Jährigen erneut gehen lassen. Das Fahren ohne Führerschein wird als völlig anderes Vergehen betrachtet als der Vandalismus, für den Firas A. nicht einmal einem Haftrichter vorgeführt wurde.