Titel: „Spannungen im Westbalkan: Experte warnt vor möglicher Eskalation in der Region“
Inmitten wachsender Unruhe auf dem Westbalkan richten sich besorgte Blicke auf die Entwicklungen in Serbien unter Präsident Aleksandar Vučić (53). Europa-Aktivistin Kati Schneeberger äußert Bedenken und warnt vor einem möglichen zweiten Schlachtfeld auf europäischem Boden vor der Europa-Wahl, insbesondere im Zusammenhang mit dem Kosovo-Konflikt.
Serbien-Experte Jakov Devcic von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung wirft einen Blick auf die Ereignisse der letzten Monate. Im September 2022 unterzeichnen die Außenminister Serbiens und Russlands ein Zusammenarbeitsabkommen, während Serbien sich weiterhin nicht an den EU-Sanktionen gegen Russland beteiligt.
Die Teilnahme von Aleksandar Vulin und Ivica Dacic, beide mit pro-russischen Positionen, an einer Sicherheitskonferenz in Moskau verstärkt die politischen Spannungen. Gleichzeitig eskalieren die Auseinandersetzungen im Nordkosovo zwischen KFOR-Soldaten und Kosovo-Serben, was zu Verletzungen führt.
Die Spannungen erreichen im September 2023 einen kritischen Punkt, als bewaffnete serbische Paramilitärs im Nordkosovo Polizisten angreifen. Vučić lässt Truppen an der Grenze aufmarschieren. Ein brisanter Moment, als Milan Radojcic die Verantwortung für den Anschlag übernimmt und nach Serbien flieht.
Im Oktober 2023 reist Vučić nach China, trifft Putin und unterzeichnet ein Freihandelsabkommen mit China. Die Ankündigung der Wiedereinführung der Wehrpflicht in Serbien im Januar 2024 wirft Fragen auf, doch Devcic betont die Unwahrscheinlichkeit eines heißen Krieges, da die Mehrheit der Serben nicht bereit ist, für die Nichtanerkennung des Kosovo in den Krieg zu ziehen.
Devcic zieht ein kritisches Fazit und betont die Fragilität der Lage auf dem Westbalkan. Er fordert eine verstärkte westliche, auch deutsche, Präsenz im Nordkosovo als Schlüssel für Frieden und Sicherheit in der Region.
