Ein endgültiger Abschied: Guido Maria Kretschmer (58), der beliebte TV-Moderator und Modedesigner („Shopping Queen“ auf VOX), trauert um seinen geliebten Vater. Erich Kretschmer (87) verstarb Mitte August, wie BILD erfuhr. Er soll friedlich eingeschlafen sein.
Die Beisetzung fand im engsten Familien- und Freundeskreis in Guidos Heimatgemeinde (2400 Einwohner) bei Warendorf in Westfalen statt. Guido Maria Kretschmer, der ein enger Familienmensch ist und drei Brüder sowie eine Schwester hat, trauert stark um seinen Vater. Das Verhältnis zu seinen Eltern, Marianne (85) und Erich Kretschmer, war stets innig. Marianne war Hausfrau und Erich ein gelernter Mechaniker-Meister für Büromaschinen.
„Meine Eltern sind liebevolle Profi-Eltern“, erzählte Guido Maria Kretschmer einst. „Sie waren sehr tolerant und hatten ein dickes Fell, wenn es um uns Kinder ging. Meine Mutter nahm zeitweise sogar zwei Pflegekinder auf. Sie haben uns nie körperlich bestraft, nicht einmal einen Klaps gegeben. Ihre Erziehung basierte auf Worten und Liebe.“
Erich Kretschmer, sein Vater, pflegte „kleine Geschichten auf Bananen zu schreiben. Worte wie ‚alles Gute‘ oder ‚toi, toi, toi für die Mathe-Arbeit'“, erklärte Guido. Seine unbeschwerte Kindheit erinnert ihn oft an das „Bullerbü“-Szenario und trug maßgeblich dazu bei, den glücklichen Mann zu formen, der er heute ist.
„Meine Eltern waren extrem tolerant, erwarteten nie etwas von mir und erlaubten mir nahezu alles. Sie verstanden früh, dass sie mich nur dann halten konnten, wenn sie mich losließen. Selbst damit, dass ich als Kind meine Milch am liebsten aus einem Champagnerglas getrunken habe, hatten sie kein Problem“, erklärte er.
Die Offenheit seiner Eltern zeigte sich auch in Bezug auf seine Sexualität. „Es war nie ein Problem für sie, dass ich schwul bin. Sie sind freiheitsliebende Menschen ohne Vorurteile und sehr emotional.“ Als Guido Maria Kretschmer vor 38 (!) Jahren mit Frank Mutters (68) zusammenkam, akzeptierten seine Eltern Frank ebenfalls als Teil der Familie.
„Von meinen Eltern bin ich von einer Liebe zur nächsten geschlittert und habe mich sanft durchs Leben bewegt“, erinnert sich Guido. Und immer wieder betont er: „Meine Eltern sind einige der wichtigsten Menschen in meinem Leben.“
Als er seinem Vater einst von seinem Wunsch erzählte, Mode zu entwerfen, habe Erich Kretschmer ermutigend geantwortet: „Ja, mach das.“ Er ermutigte ihn, ein Gewerbe anzumelden, und förderte seine Kreativität. „Ich durfte früh nähen, stricken, Trockengestecke basteln und Yoga machen.“
Solche Eltern sind ein Geschenk. Daher lässt sich erahnen, wie schmerzhaft der Verlust für Guido und seine Mutter sein muss. Ein Familienfreund sagte gegenüber BILD: „Erichs Tod ist für alle eine schwere Belastung. Guidos Eltern waren über sechzig Jahre lang ein Paar, das sich durch Liebe gegenseitig unterstützt hat.“
Auf Instagram bestätigte Kretschmer am Sonntag seinen Verlust mit den Worten: „In der vergangenen Woche hat mein so geliebter Vater seine Flügel ausgebreitet und ist von uns gegangen … Mein Vater war voller Liebe, Gutmütigkeit und Herzlichkeit.“
Schon einmal, im Jahr 2011, hatte Guido Maria Kretschmer große Angst, beide Eltern gleichzeitig zu verlieren: Marianne Kretschmer wurde mit Brustkrebs diagnostiziert, während zur selben Zeit bei Erich Kretschmer Leukämie festgestellt wurde. Beide befanden sich drei Jahre lang in Behandlung und wurden danach als geheilt eingestuft.
„Mein Vater war fast auf der Intensivstation gestorben. Es ging ihm wirklich schlecht“, erinnerte sich Guido an diese schwierige Zeit. „Nach einem ‚Shopping Queen‘-Dreh fuhr ich nachts zu ihm und setzte mich an sein Bett.“ Er sagte: „Papa, kannst du nicht noch ein wenig bleiben? Ich redete auf ihn ein und versprach ihm sogar ein neues E-Bike, wenn er bleiben würde.“
Bis heute ist der Designer überzeugt, dass er seinen Vater damals „zurückgequatscht“ hat. Das Fahrrad hat er ihm tatsächlich geschenkt.
